4. Maiday-Festival Kampa-Halle Minden 6. Mai 2005
Bereits zum vierten Mal soll das Maiday-Festival nun schon stattfinden. Es gilt als das größte christliche Rock- und Pop Musikfestival im Norden. Da es nur wenige Minuten Fußweg bis zur Kampa-Halle sind wird kurzfristig ein Ticket organisiert, obwohl mir die Namen der angekündigten Bands nichts sagen. Bereits ungewöhnlich früh um 17 Uhr geht's los, also nichts wie rein (direkt zum ersten Bild.)
Die erste Band ist SEEKERS PLANET aus Kroatien. Die sechs machen mächtig Dampf. Ihr treibender Ska-Sound erinnert mich an die Undertones. Das Publikum geht sofort mit und die Stimmung ist bestens. Ein würdiger Opener.
Danach geht es mit den Jungs von CRUSHEAD aus der Nähe von Stuttgart weiter. Sie legen noch einen drauf mit ihrem Powersound und die Menge hüpft ohne Ende. Die englischen Texte werden von den Fans mitgesungen. Die Jungs kommen sympathisch rüber und sind auch am Ende des langen Tages noch am Merchandise-Stand für ihre Fans da.
Die Siegerin der Star-Search2-Staffel FLORENCE JOY ist nun mit Band an der Reihe. Hier gibt es Pop mit einer kräftigen Prise Soul und Gospel. Trotz Ihrer angekratzten Stimme kommen die Songs gut und klar rüber, auch wenn Sie nur am Keyboard begleitet wird. Eine schöne Entspannung.
Dafür gibt's mit DAY OF FIRE wieder richtig was auf die Ohren. Die fünf Amerikaner spielen voll das harte Brett und die Kids hüpfen und pogen. Der Sound erinnert an Papa Roach und ist voll auf der Höhe der Zeit. Sänger Joshua Brown schreit sich die Seele aus dem Leib.
Danach kommen ALLEE DER KOSMONATUTEN mit Band auf die Bühne. In der Lokalpresse wurde bereits von 'Grand-Prix-Verdacht' geschrieben. Beim deutschen Vorentscheid haben sie den dritten Platz belegt, wobei sie mich dort nicht überzeugen konnten. Beim Maiday ist dies nun anders: Sänger Mischa prägt mit seiner Bühnenpräsenz und seinen Statements diesen Auftritt. Eine gelungene Vorstellung.
THE OC SUPERTONES mit ihrem Ska-Punk aus Kalifornien sind nun an der Reihe und sorgen für viel Partystimmung. Mehrmals muss die hüpfende Menge aufgefordert werden etwas von der Bühne nach hinten zu rücken. Mich kann der Sound nicht wirklich überzeugen, aber vielleicht liegt es auch nur daran dass ich eine kleine Pause auf der Tribüne nehme. Das Konzert soll eins der letzten sein, die Band will sich zum Jahresende auflösen. Vielleicht ist deshalb die Stimmung so ausgelassen und der Sänger bedankt sich für das beste Konzert aller Zeiten beim Publikum.
Den Abschluss bilden DELIRIOUS? aus England. Der getragene Sound erinnert vor allem durch die Stimme des Sängers an die (frühen) U2. Das Publikum scheint die Songs bereits mit der Muttermilch aufgesogen zu haben und singt fast jedes Lied lautstark mit. Die Band hatte es sogar in die deutschen Charts geschafft; daher dürfen sie auch länger alle anderen spielen. Ein schöner Abschluss eines langen Tages.
Fazit: die geschätzten 2800 Zuschauer haben ein entspanntes aber Energiegeladenes Festival mit hervorragenden Bands erlebt, das Rauchverbot in der Halle und die Alkfreie Zone taten ein Übriges. Von den während der Auftritte stattfindenden Interviews der Musiker im Foyer auf der Sound7-Talkbühne geht leider das meiste unter, auch weil die Akustik sehr schlecht nach dem fetten Sound in der Halle ist. Der vorgegebene Zeitplan wird fast auf die Minute eingehalten mit sehr kurzen Umbaupausen (ca. 10 Minuten), so dass pünktlich um 1 Uhr Schluss ist.
Presse-Links: Sound7 Gott ist auch kein Langweiler.