Weserlieder 2009 - Amphitheater Minden
Alle Jahre wieder findet das Weserlieder-Festival neben dem Amphitheater an der Weserpromenade statt. Bereits zum siebten Mal hatte das Weserlieder-Team dieses Event ehrenamtlich auf die Beine gestellt und die Bands spielten ohne Gage. Der Erlös soll für Wohltätige Zwecke gespendet werden, und das bei freiem Eintritt. Nach dem Aufbau der Bühne und Installation der Technik sowie dem ersten Soundcheck drohten wolkenbruchartige Regenfälle das Festival absaufen zu lassen. Pünktlich zu Konzertbeginn verzogen sich die Regenwolken und das Wetter blieb den Weserliedern an den beiden Festival-Tagen wohl gesonnen. Bald strömten die Festivalbesucher auf das gemütlich hergerichtete Gelände und dürften damit für einen neuen Besucherrekord gesorgt haben.
Den Auftakt machten die Remmi-Demmi-Rocker von Travolter aus Lübbecke. Mit neuen Instrumenten und nagelneuen feuerfesten Anzügen waren die Vier ihrem abgefackelten Probenraum gerade noch rechtzeitig entkommen, um bei den Weserliedern aufspielen zu können. Danach enterten die Bielefelder Afteronesummer die Festivalbühne und rockten frech drauf los. Ihr Hard-Pop enthielt neben viel Rock und Metal auch immer eine eingängige Melodie. Damit hatte sich die in Minden noch unbekannte Band schnell in die Herzen des Publikums gespielt. Zum Abschluß am Freitag spielten die Mindener Distance in Embrace und legten mit ihrem Screamo-Metal & Post-Hardcore eine weitere Schüppe auf die Härteskala dieses Abends. Der Band-Fanclub hatte mächtig Spaß und es folgte das übliche Stagediving. Das ältere Publikum verzog sich sicherheitshalber zurück an die Bierstände.
Den Auftakt am Samstag mit der Band Loco Rockt! habe ich wegen des Drachenbootfestivals in Bad Essen leider verpasst. Die Bückeburger haben sich von Raise Your Hat umbenannt, um damit die Grenzüberschreitung zum liebenswert wahnsinnigen Entertainment ihres ausschließlich deutschsprachigen Nachvorne-Rocks zu dokumentieren. Die Musiker von Dajana Loves Paisley hatten es endlich von Bad Salzuflen bis nach Minden geschafft und sorgten mit ihrem frischen R&B-lastigen Rock für Begeisterung. Im Mittelpunkt stand eindeutig Frontmann Kay W. Sly, der mit seinem Gesang und Gitarrenspiel zusammen mit Dee Dee Sly den Sound und die Bühnenshow dominierte. Zum Abschluß der beiden Festivaltage bescherte die CCR-Revival-Band um das musikalische Mindener Urgestein und Multiinstrumentalist Peter Wilcek eine Zeitreise zurück bis den Übergang der Sechziger in die Siebziger Jahre. Hier kam noch einmal echtes Woodstock-Feeling auf. Viel zu schnell sind die beiden wunderschönen Festivaltage vorbei gegangen.
Siehe auch Weserlieder 2008 und Weserlieder 2007 und Weserlieder 2006 und Weserlieder 2005.